Beratung, Behandlung und Begleitung
Unser Angebot richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen unserer Klienten und findet in Form von Einzel-, Paar- , Familien- oder Gruppengesprächen statt.
Für Frauen
Frauen trinken auch.
Zuviel. Oft. Heimlich. Frauen glauben, mit Alkohol besser zu funktionieren: sie wollen es gerne allen recht machen, sie wollen gerne, dass alle zufrieden sind, sie wollen gerne, dass es allen gut geht. An den eigenen Bedürfnissen leben viele vorbei und hoffen, mit verschiedensten Stoffen einen Ausgleich schaffen zu können.
Wir wollen Frauen auf dem Weg in ein möglichst unabhängiges, selbst bestimmtes, drogenfreies Leben unterstützen.
Mit der Motivations- und Nachsorgegruppe nur für Frauen (donnerstags, 14-tätig in gerader Woche um 17:00 Uhr) bieten wir einen geschützten Rahmen, wo sie die Möglichkeiten haben, Erfahrungen zu besprechen, Alternativen zu erproben und umzusetzen.
Übrigens: Wir bieten Frauen die Möglichkeit einer geschlechtsspezifischen Behandlung in allen Bereichen der Behandlungskette: Vorbereitung/ Motivation - stationäre Entwöhnung - ambulante Nachsorge.
Motivationsgruppe für Frauen und Männer
Gruppenangebot für Frauen und Männer zur Vorbereitung auf eine stationäre Therapie sowie zur Stabilisierung nach einer Maßnahme.
Für Angehörige
Angehörigengruppe
Das Leben vieler Angehöriger ist häufig durch die Abhängigkeit des Betroffenen beeinträchtigt. Oftmals leiden sie lange Zeit mehr als der Betroffene selbst.
Neben den Einzelgesprächen, bieten wir für Angehörige (Partner, Eltern, Kinder), in regelmäßigen Abständen, eine Gruppe an.
Hier haben Angehörige in einem geschützten Rahmen die Möglichkeit, sich gegenseitig auszutauschen.
Die Erfahrung in der Gruppe "Nicht allein zu sein" entlastet.
Das oft stetige Bemühen, den Schein nach Außen zu wahren kann sich entspannen, indem auch Angehörige über ihre Ängste, Hilflosigkeit, Wut, Traurigkeit und Enttäuschung...sprechen dürfen.
Die Gruppe wird von einer Fachkraft unserer Beratungsstelle begleitet.
Aufsuchende Arbeit und Aussensprechstunden
Aufsuchende Arbeit
Die Mitarbeiter der Beratungsstelle stellen auf Wunsch bereits in den Krankenhäusern Kontakt zu den Klienten her. Deswegen arbeiten wir mit den Entgiftungsstationen der Bezirkskrankenhäuser in Lohr und Werneck zusammen, ebenso mit dem Klinikum Main-Spessart in Lohr, Marktheidenfeld und Karlstadt.
Außensprechstunden
Die Mitarbeiter der Beratungsstelle wissen um die weiten Anfahrtswege in unserem Landkreis. Um es unseren Klienten leichter zu machen, kommen wir ihnen entgegen und bieten jeden Dienstag Außensprechstunden an:
- Gemünden im Adolf-Kolping-Heim, Kolpingstr. 5 / Antje Fleckenstein
- Karlstadt im Pfarrheim St. Maria, Kirchplatz 16 / Nadine Köhler
- Marktheidenfeld im Fränkischen Haus (Dachgeschoss/ 2. Stock), Am Adenauerplatz 7 / Annika Heinrichs und Anna Baier
Termine bitte mit der Beratungsstelle in Lohr vereinbaren.
Kooperation mit Selbsthilfegruppen
Selbsthilfegruppen sind ein wichtiges Bindeglied im Suchtkrankenhilfeverbund.
Im Kreuzbund haben Betroffene und Angehörige die Möglichkeit sich auszutauschen, zu unterstützen und Freizeit alkoholfrei miteinander zu gestalten.
Die Kreuzbundgruppen treffen sich in
- Lohr: freitags in gerader Woche um 17:00 Uhr im Caritashaus St.Vinzenz
- Marktheidenfeld: dienstags 14-tägig um 19:30 Uhr, Pfarrheim St Laurentius
Darüber hinaus haben sich verschiedene freie Selbsthilfegruppen aus Therapie-, Motivations-, und Nachsorgegruppe der Beratungsstelle entwickelt. Hier treffen sich ehemalige Klienten der PsB, um sich auch weiterhin im vertrauten Kreis gegenseitig zu unterstützen.
Kontakt ist über die Beratungsstelle möglich.
Besondere Angebote
FreD
FreD: Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten
Junge Leute, die zum ersten Mal durch Drogenkonsum auffällig und von Justiz, Polizei, Arbeitgeber oder Schule an uns verwiesen wurden, werden in einem so genannten In-take-Gespräch (Einzelgespräch) in ein Kursprogramm (Dauer: 4 x 2 Stunden) aufgenommen.
Ziel ist eine gründliche und kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsumverhalten, mit der individuellen Funktion des Suchtmittels, Risiken, Eigenverantwortung und Lebenssituation, mit Zielen, Lebensperspektiven, Freizeitverhalten und Sinnfindung.
Der Kurs ist kostenfrei, die Gesprächsinhalte unterliegen der Schweigepflicht und werden diskret behandelt.
Auf Wunsch bekommen die Anwesenden eine Teilnahmebestätigung ausgestellt.
Psychosoziale Begleitung bei Substitution
Substitution, also die ärztliche Verordnung von Drogenersatzstoffen, soll den Abhängigen helfen, ihren Weg aus der Illegalität zu finden, Risiken zu minimieren, die Existenz zu sichern und auf Dauer drogenfrei zu leben.
Neben der medizinischen Versorgung ist der Kontakt zur PsB hilfreich, um konkrete Unterstützung zur Lösung sozialer Probleme zu erhalten und mit Hilfe zur Selbsthilfe ein unabhängiges drogenfreies Leben zu führen.
Weitere Informationen:
Rauchfrei
Das rauchfrei-Programm bietet eine moderne, wissenschaftlich fundierte Hilfestellung für Raucher, die dauerhaft rauchfrei leben wollen und sich dafür professionelle Unterstützung wünschen.
Das Gruppenprogramm bietet in Kursen eine seriöse, langfristig erfolgreiche Unterstützung auf dem Weg in ein rauchfreies Leben. Wir haben das Programm auf die Belange von Berufstätigen zugeschnitten und durch unsere Möglichkeiten, als Suchtberatung, erweitert. Neben Gruppenterminen sind Einzelgespräche und Meridiane Klopftherapie Bestandteil des Programms.
...fangen Sie an aufzuhören!
Wenn Sie rauchfrei werden wollen kommen Sie zu unserer Infoveranstaltung. Die Anmeldung erfolgt telefonisch unter: 0 93 52 - 84 31 21
Das rauchfrei-Programm entspricht den Anforderungen der Krankenkassen. Gegen Vorlage der Bescheinigung aus der 3. Gruppeneinheit erstatten diese anteilig die Kosten der Kursteilnahme.
Sucht am Arbeitsplatz
Sigmund Freud sagt, ein Mensch ist dann gesund, wenn er sich in Liebe und Arbeit befriedigend betätigen kann. Zu einem gewissen Teil kann man Ursachen für eine Suchtentwicklung auch im Arbeitskontext finden. Interpretiert man befriedigend, als stimmig mit den eigenen Bedürfnissen - also in Balance - und richtet dann den Blick in die Arbeitswelt, zeichnet sich gesamtgesellschaftlich ein Bild, in dem viele scheinbar zunemend diese Balance verlieren.
Zeitdruck, Stressbelastung, Sinnverlust, Unvereinbarkeit von Privat- und Berufsleben münden in psychische Belastungen. Allgegenwärtig werden Suchtmittel vielfach als "Medikament" zum Abschalten und zum scheinbaren Ausgleich konsumiert. "Bis zu fünf Millionen Beschäftigte haben sich nach Expertenschätzungen schon mit verschreibungspflichtiger Arznei gedopt, um im Job leistungsfähiger oder besser gegen Stress gewappnet zu sein." (Gesundheitsreport der Krankenkasse DAK 2015). Laut einer Befragung im AOK-Fehlzeitenreport 2013 haben 5,3 % der befragten Beschäftigten in der letzten Woche täglich Alkohol getrunken. Bemerkenswert ist, dass der reglmäßige Alkoholkonsum mit steigendem Bildungsstand zunimmt. Mit diesen täglichen "Gewöhnungsritualen" steigt das Risiko stark an.
Kurzfristig wird mit dem Konsum eines Suchtmittels eine positive Wirkung erzielt. Die verlorene Balance und der Druck, die als belastend erlebt werden, sind scheinbar verschwunden oder gebessert. Die anschließende "Ernüchterung" und der Wunsch nach "einfacher Entlastung" lässt einen Teufelskreis entstehen, der dann über fortgesetzten Substanzmissbrauch in der Sucht endet.
Neben den Ursachen lohnt es sich auch hinsichtlich der Auswirkungen von Sucht einmal in die Arbeitswelt zu schauen. Das Glas Sekt zur Geburtstagsfeier, der Umtrunk beim Jubiläum oder nach dem Vertragsabschluss, das Feierabendbier: Alkohol gehört für viele Erwachsene zum Alltag, auch am Arbeitsplatz. Für Verantwortliche stellt sich hier die Frage nach dem Umgang mit Alkohol und anderen Suchtmitteln (Tabak) im Unternehmen. Wie gehe ich mit dem Thema um? Welche Kulturen will ich fördern oder unterbinden?
Klar ist, dass konsequentes Handeln gefragt ist, wenn ein Mitarbeiter am Arbeitsplatz suchtmittelbedingt auffällig wird. Hier sind Führungskräfte aufgefordert, möglichst frühzeitig zu handeln und mit Interventionsgesprächen einzuschreiten. In den Gesprächen geht es darum, Rückmeldungen zum auffälligen Verhalten zu geben und klare Grenzen aufzuzeigen und letztlich dem Betroffenen Unterstützung anzubieten.
Die Psychosoziale Beratungsstelle des Caritasverbandes f.d. Landkreis Main-Spessart bietet neben dem Suchtberatungsangebot für Angehörige und Betroffene seit vielen Jahren auch Kooperationen für Firmen der Region mit u.a. Seminaren und Beratung im Handlungsfeld "Umgang und Sucht am Arbeitsplatz" an.